| [Hilgers] [EGV] CD "Erinnerungen" von Michael Zander: Der Grenadier Martin Braunleder wurde geboren am 13. März 1896. Seine Eltern waren der Landwirt Heinrich Braunleder u. dessen Ehefrau Amalie geborene Mütter. Aufgewachsen in der sorgsamen Hut des Elternhauses, schaffte er nach seiner Schulentlassung im landwirtschaftlichen Betriebe seines Vaters, bis auch ihn der Ruf seines bedrängten Vaterlandes zu den Waffen befahl. Er, der in der ländlichen Stille seiner Heimat u. in der Beschaulichkeit eines einfach bäuerlichen Hauses, aufgewachsen war, hat auch in dem Getriebe u. Leben der Millionenstadt Berlin, woselbst er beim 7. Garde Inf. Rgt. ausgebildet wurde, seine Bescheidenheit, Besonnenheit u. seinen wahrhaft kindlichen Sinn bewahrt. – Und so zog gar bald auch er, von Gestalt ein großer starker Mann, von Gemüt ein Kind, hinaus ins grause Kampfgetümmel der Westfront, als dort die Allgewalt des Krieges schon ihrem Höhepunkte zuschritt. Im Monat Oktober 1916 kam er aus der Front in Urlaub. Und als er nach dem Feste Allerheiligen – Allerseelen wieder fort mußte, zog er mit Gott; denn vorher empfing er seinen Heiland im allerheiligsten Sakramente. – Ich stand mit ihm, meinem Schwager, in stetem Briefwechsel; und Ende Dezember bekam ich einen Brief, den ich an ihn abschickte, zurück. Er trug mit roter Tinte den Vermerk „Vermißt“. Bald kamen auch ins Elternhause Briefe u. Feldpostpaketchen mit derselben Aufschrift zurück, bis die amtliche Vermißtmeldung seiner Kompagnie die traurigen Vormeldungen bestätigte u. unterstrich. Nach überaus heftigen Artilleriekämpfen vor Verdun wurde er zuletzt am 18. Dezember 1916 bei seiner Truppe gesehen. – Nach menschlicher Annahme ist auch er, wie Tausende u. Abertausende seiner Kameraden, vor der heißumstrittenen Festung „liegen geblieben in blutigen Mühen“. Seine Seele aber thront ganz sicher bei Gott dem Allerbarmer im Himmel, entrückt aller Erdenmüh u. allem Erdenleid. |
